Mittwoch, 19. Dezember 2007

Safari njema! - gute Reise pt.2

Und wieder einmal hab ich mich aufgemacht um mehr von Tanzania zu sehen. Diesmal mit Kathi und rein touristischen Absichten.
Die Reiseziele:
- Usambara Mountains
- Tanga
- Pangani
Wenn man hier in Tanzania mit dem Bus reisen möchte, dann lässt man sich von irgendwem die ungefähre Uhrzeit sagen, wann der Bus kommen soll, geht runter zum Busstand und wartet bis oder ob der Bus kommt. So auch bei unserer Fahrt nach Lushoto in die Usambara Berge. Uns wurde gesagt: „der Bus kommt um 9.“ Und am Bahnhof wurden uns auch gleich Tickets in die Hand gedrückt für den Bus, der um 9 kommen sollte mit dem Zusatz, dass der Bus eine halbe Stunde später kommen soll. So gegen 9.45 wurde uns dann mitgeteilt, dass der Bus ne Reifenpanne hat und deswegen gar nicht mehr kommt. Dafür sollten wir aber einen Bus nehmen, der uns an den Fuss der Berge bringt und von dort können wir einen anderen Bus in die Berge nach Lushoto nehmen. Da frag ich mich immer, warum wird einem so was nicht gleich vorgeschlagen? Stattdessen wartet man und wartet. Beim Bus fahren hab ich mir jetzt angewöhnt so viele Meinungen wie möglich einzuholen und dann mein eigenes Meinungsbild daraus zu ziehen, sonst wird man noch verrückt und verarscht.
Aber zurück zur Reise.
Lushoto ist ein kleiner Ort in den Usambara Mountains, die aussehen wie die Alpen mit Bananenbäumen und schwarzen Schweizern. Dadurch, dass da früher die Europäer ihre Farmen hatten, von denen viele noch stehen, hat das ganze echt Alpenflair. Alles ist grün, die Blumen blühen und die Kühe muhen. Was fehlt ist der Schnee, den es dort wohl erst in ein paar Jahren geben wird, wenn wir endlich genug CO² produziert haben.
In unserem Guesthouse haben wir gleich am ersten Tag nen verrückten Franzosen (62) aus Paris kennen gelernt, der uns seit dem nicht mehr von der Seite gewichen ist. Er selbst erzählt über sich, dass er eigentlich in der Welt zu Hause ist, vor allem aber in Kenia, Brasilien und Madagaskar. Kisuaheli lernt er schon seit 15 Jahren, seit dem er das erste Mal in Kenia war. Von seinen Sprachkenntnissen konnten wir profitieren, was aber auch irgendwie das einzige war, weswegen wir so viel mit ihm gemacht haben. Er ist leider einer dieser Menschen, die immer reden müssen, ihre Sätze mit „Listen, I did such a fantastic thing“ anfangen und nie zuhören können wenn man was erzählt. Ich weiss nicht, wie oft wir ihm erzählt haben, dass wir im Anschluss an Lushoto nach Tanga fahren würden. Bis heute wird er’s noch nicht begriffen haben. Ich mach mir auch nicht die Mühe ihn da noch mal aufzuklären. Wird eh nicht hängen bleiben. Eine andere seltsame Eigenschaft von ihm, deren Ursprung auf seine französische Herkunft schiebe, ist, dass er jede Frau egal welchen alters anquatschen musste. Wenn wir mit ihm unterwegs waren und uns eine Gruppe Frauen entgegen kam, dann wussten wir schon, dass Brünó anhalten musste um mindestens eine anzügliche Bemerkung zu machen. Die Male an denen wir ohne ihn wandern waren, weil er sich lieber ausruhen wollte, waren jedes Mal superschön. Wir die Vögel hören, die wir mit ihm an unserer Seite nicht gehört hätten wegen dem Gelaber. Auch kamen wir in den Genuss diese Vögel dann über uns in den Bäumen zu sehen.
Nach drei Tagen mit Bruneaux waren wir froh ihn und traurig diese schönen Berge hinter uns zu lassen.

Von Lushoto gings die Serpentinen runter nach Mombo und von dort nach Tanga (Lushoto ist ungefähr halbe Strecke Mwanga-Tanga). Tanga haben wir eigentlich nur genutzt als Zwischenstop nach Pangani. An sich haben wir auch nicht mehr gesehen als schon vorweg (s.u) beschrieben. Was aber sehr nett war, war der Besuch in der ältesten Schule Tansanias, wo wir dann von dem Headmaster eingeladen wurden auf eine geführte Tour durch die Schule, vor der wir bei ihm im Büro saßen bei Cola und Gesprächen über die schlechte Schulsituation in Tanzania und dass wir in Deutschland auch das ein oder andere Problem mit der Erziehung haben. Kathi hat das ganze typisches Lehrergespräch genannt. Die Banausin…
Von Tanga gibt’s außer Hitze nicht mehr zu berichten, was meinen Bericht weiterlenkt und zwar nach Pangani einem sehr kleinen verschlafenen Fischerdorf, mit den schönsten Stränden des Tanzanischen Festlandes um sich herum. Irgendwie hat das aber noch kein Reisebüro so richtig mitbekommen und auch die Bewohner wissen sich noch nicht so recht zu vermarkten. Wenig Menschen, die Englisch sprechen, dafür um so mehr einfach nur nette Menschen, die sich immer total kaputt lachen, wenn man auf Kisuaheli antwortet, wenn sie einen grüßen oder sonst was sagen. Am meisten Belustigung bringt die Antwort „Poa“ auf die Frage „Mambo (vipi)?“, da das sozusagen swahili-Slang ist und von einem Weißen nicht vermutet wird, dass er das kann. Hah! Ich schon! (Kathi jetzt auch)
Das nervigste an Pangani war echt die Hitze, die einen nicht mal in der Nacht zu frieden schlafen lässt. Haltet mich jetzt nicht für einen Sadisten, da ich euch in eurem Winter von Hitze vorklage. Manchmal würde ich gerne mit euch tauschen, wenn auch nur für kurze Zeit. In letzter Zeit träum ich auch immer öfter vom Skifahren und von Schnee. Darauf muss ich wohl oder übel verzichten diesen Winter. Auch dass dieses Jahr irgendwann Weihnachten sein soll kann ich noch nicht so fassen. Traditionell haben Kathi und ich auch den dritten Advent vergessen und die dritte Kerze nicht angezündet.
Gestern sind Mel und Felix angekommen. Nach nem leckeren Frühstück heute gehts gleich in den von mir schon mal erwähnten Regenwald von Kileo. Ich dachte mir sozusagen als Wandersafari-Ersatz. Auf richtige Safari gehen wir auch noch in den nächsten Tagen. Wer will kann ja schon mal neidisch werden...

Dienstag, 18. Dezember 2007

Zonen-Gabi (17) im Glück (BRD)

Ich hab sie gegessen: Meine erste Banane!

An meinem Geburtstag dachte ich mir, dass die Zeit reif ist um mal was krasses zu machen. Und da ist es passiert. Fruchtig und Matschig rutschte es mir den Hals herunter und nach drei Bissen wars mir aber auch zu viel.
Mitlerweile hab ich schon die ein oder andere Staude verdrückt. (waren bestimmt schon so 3 Bananen seit dem).
Phobie besiegt!

Mittwoch, 5. Dezember 2007

lang lang ist's her




seit ich die letzte Post geschrieben habe.

Seit meinen letzten Erlebnissen hier in Mwanga und Umgebung hat es mich nun doch noch in andere Teile des Landes verschlagen. Moshi, Tanga und Dar. Diesmal nur mit der Kathleen und nicht mit nem Afrikaner. Da meine Swahili Kenntnisse ein wenig besser sind als die von ihr hab ich meistens die Verhandlungen und die Gespraeche fueren muessen. Hat mal wieder meinem Sprachverstaendnis einen ordentlichen Boost gegeben.

ist auch einfach netter wenn man selber durchs Land fahren kann ohn auf nen Einheimischen Kumpel angewiesen zu sein. So merk ich auch immer mehr, dass ich hier nun lebe und nicht nur mal eben zu besuch bin.

Wenn ich bald mit meiner Freundin durch die Lande ziehe weiss ich shon mal, dass ich mich verstaendigen kann und dank meiner Verstaendnisse fuer die Preise hierzulande, kann ich auch schon fast einschaetzen, was ein Mzungupreis ist und was der echte Preis ist. Das zu wissen ist schon echt Geld wert hier. Leider. Jedes Mal beim einkaufen muss man drauf achten nicht verarscht zu werden. Wenn man den angemessenen Preis fuer die Tomaten bezahlt, muss trotzdem kucken ob man auch nicht welche mit schlechten stellen angdreht kriegt.

Das fand ich so nett an Tanga, dass die Leute (egal wer) immer nur den echten Betrag wollten und nicht mehr Penunsen haben wollten, nur weil wir weisse sind. Tanga oder auch Tanzanian Münster (wegen der unmengen an Fahrradfahrern in der Stadt) ist die angenehmste Stadt, die ich hier kennengelernt habe. Keiner will einen Betruegen und abzocken. Wenn man sagt: "Nein Danke" dann gucken sie einen komisch an und sagt man's dann auf Kisuaheli verstehen sie was man will und lassen einen in Ruhe. Tanga's Altstadt hat immer noch den Flair unserer deutschen Vorfahren. Ueberall stehen noch alte Kolonialbauten rum, manchmal verlassen und heruntergekommen, dafuer aber offen und man kann reingehen. Sehr nettes plaetzchen, die sich unsere Vorfahren da ausgesucht haben. Einziges Problem war die extreme Schwuel, die auch nachts praesent war. Bislang war ich Mwanga's Hitze gewoehnt. Jetzt kam noch enorme Luftfeuchtigkeit hinzu.

hier noch some random Facts about Tanga:
  1. Tanga ist die nördlichste Hafenstadt Tansanias mit 224.891 Einwohnern (Stand 1. Januar 2005) sowie der Name der Region, die die Stadt umgibt.
  2. Die Stadt war 1893 der Ausgangspunkt der Usambarabahn.
  3. Vom 3. bis 5. November 1914 schlug hier in der Schlacht bei Tanga die deutsche Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika unter Paul von Lettow-Vorbeck den Landungsversuch einer weit überlegenen britisch-indischen Streitmacht unter dem Kommando Arthur Aitkens zurück.
  4. Seit 1963 ist Eckernförde Patenstadt Tangas.
  5. Tanga ist auch der Name eines Klaidungsstuecks - ein auf Bänder und Stoffdreiecke reduzierter Bikini brasilianischer Herkunft.
  6. Nicht zu verwechseln mit Tanger in Marocco.
Weg von Tanga - hin nach Dar.

Das gleiche Klima, wie in Tanga erwartete uns auch in Dar es Salaam: Heiss und nur ertraeglich mit Deckenventilator. Dar es Salaam war eigentlich nur in unserem Programm, weil ich unbedingt meine Freundin vom Flughafen abholen wollte und ihr nicht die Strapazen mit dem busticket (welches keins war) ersparen wollte. Begleitet zum Flughafen wurde ich von einem Schueler und seinem Kuseng, die wiederum mir nicht zumuteten, dass ich allein mit dem DallaDalla zum Flughafen finden wuerde und auch nicht zurueck. Voll nett von denen. Nen Tag vorher hatten sie uns zu sich nach Hause eingeladen, so hatte ich auch endlich mal einblick in ne Wohnung in DER Stadt. Alle 5 "Kinder" (16-23) schlafen dort in einem Zimmer. Nichts mit Privatsphaehre oder dergleichem. Zur feier des Tages wollte der eine unbedingt fuer uns tanzen und mein Schueler hat fuer uns gesungen. richtig suess!

Kathi ist uebrigens gut angekommen. Sie war nur ein wenig fertig vom lange Fliegen und vom nicht Schlafen in Doha beim umsteigen. Nachdem Sie dann endlich ein wenig Schlaf bekommen hatte war sie dann auch etwas aufnahmenfaehig fuer die Schoenen Landschaften auf dem Weg nach Mwanga und die alltaeglichen Sachen, die man aus dem Bus sieht: Lehmhuetten, Ananasverkaeufer, die einem die Ware in den Bus reichen, Masaais mit Ziegen, Usambaraberge, Sisal und Staubwolken.
Gestern war Geburtstag bei ueber 30 Grad. Echt seltsam fur jemanden, der im Dezember geboren wurde, aber davon morgen mehr.

Montag, 26. November 2007

Haus Gottes und der Schmuggelpfad nach Kenia


Jetzt mal was laengeres.


Seitdem hier keine Schüler mehr sind und die Aufgaben, die man übernehmen kann, geringer werden, machen Kathleen und ich immer mehr „Wandertage“. Letzte Woche haben wir einige der schönsten Plätze der Umgebung hier besucht.
Das Haus Gottes und den Regenwald von Kileo.

Das Haus Gottes (nyumba ya mungu) ist ein großer Stausee hier in der Nähe, dessen Staudamm uns fast immer mit Strom versorgt und dessen Fische uns des öfteren eine schöne Mahlzeit sind. Hier kann man dank der Nähe zum See immer frischen Fisch auf dem Markt kaufen. Jeden Tag und zu fast jeder Tageszeit. Die Leute leben vom Fischfang und diejenigen, die so komische rote Decken als Kleidung ansehen, leben von Ihren Kühen und Ziegen am See. Wir waren aber nicht so wirklich im Gebiet der Masaai. Mehr bei den Fischern, die mit ihren aus nem Baumstamm selbst geschnitzten Booten tagtäglich rausfahren um die Fische zu fangen. Mein Kumpel Mapunda ist in einem Dorf am See aufgewachsen, so dass wir dann vor Ort bei seinen Verwandten im Haus chillen konnten und wieder einen neuen Einblick in afrikanische Lebensgewohnheiten mitkriegen konnten. Das Dorf am See ist nicht mit Frischwasser versorgt, so dass sie das Wasser vom See nehmen zum waschen und so weiter. Trinken kann man das Wasser glaub ich nicht, dafür wird extra Wasser benutzt, was man sich von vorbeifahrenden Händlern kaufen muss. Die Händler sind meist eine Kolonne von Fahrrädern an deren Seiten je ein Wasserbehälter mit 20 Litern und auf dem Gepäckträger ein genauso großer Tank festgeschnallt ist. 20 Liter kosten umgerechnet 30 cent. Das heißt wenn man alle verkauft hat, dann ist man mit 90 Cent am Abend dabei. (zum Vergleich: ein Bier kostet 60 Cent, eine Cola 20c).
Die Familie (ca. 10 Mann), die wir besucht haben, lebt vom Verkauf von Mandazi (übersetzt: „infettgetränkterkrapfen“). Um die Mandazi zu verkaufen muss man erstmal entweder mit dem Fahrrad ne Stunde fahren oder man nimmt sich ein Minibustaxiding und kommt wegen den Fahrtkosten am Abend mit sehr viel weniger Geld zurück, als wenn man das Fahrrad nimmt. Fahrräder werden hier auch African Car genannt, da den meisten das Geld für ein Auto bei Weitem fehlt. Fahrräder kann man, meiner Erfahrung von den Straßen nach, auch schon fast African Truck nennen. Drei Kästen Bier auf dem Gepäckträger oder 5 Säcke Kohle sind hier keine Seltenheit.
Zurück zum See.
Was den See meines Erachtens nach ausmacht, sind die unberührt aussehenden Ufer des Sees und seine umfangreiche Vogelwelt. Marabus, Reiher und Pelikane, dazu irgendwelche Tauchvögel, deren Name mir trotz Jahrelanger Tierfilmguckerfahrung nicht einfallen mag. Zu den weiteren Bewohner des Sees gehören an bestimmten Stellen auch die Krokodile, die sich über die Ziegen und Kühe der Masaai erfreuen. Vielleicht auch über die vielen Kinder der Fischer, aber das ist eher eine Vermutung. Krokodile haben wir leider nicht gesehen. Die halten sich eher an den Stellen auf an denen die Ufer nicht so breit sind.
Was aber wirklich seltsam ist an dem See und seiner Umgebung ist, dass schon ca. 20 Meter vom Ufer entfernt die wirklich trockene Savanne von Kilimanjaro-Region anfängt.
No more Fruchtbarkeit.
Ganz anders ist da unser anderer Wandertag gewesen. Der Regenwald von Kileo.
Nicht weit entfernt ist der Wald, der sich unmittelbar an der (unbewachten) Grenze zu Kenia befindet. Wenn man die große Tour macht, dann führt einen der kostenlose(!) Guide ca. 3 Stunden durch richtiges grün. Über einem die Affen im Gebälg und um einen herum die Pflanzenwände aus exotischen Pflanzen, für die man beim Vietnamesischen Blumenladen ein heiden Geld bezahlt. Der Regenwald hat sich ungefähr am Fuss des Kili angesiedelt und an bestimmten Stellen entspringen eisige Quellen, die den Wald im ganzen Jahr mit Wasser versorgen und irgendwann zum Fluß werden, der im nyumba ya mungu mündet. In dem Wald selber gibt’s zum Glück keine großen Krokodile. Nur ganz kleine, ca. 1 Meter oder so. Ein haben wir auch gesehen, das sah aber mehr wie ne Schlange aus fand ich. Unser Guide fands nicht und der muss es ja wissen. Er hatte ja schliesslich die Machete und ich nicht.
Ungefähr nach der Hälfte der Tour hat uns der Führer einen Weg am Waldrand langgeführt, der auch oft von Kenianern genutzt wird um das in Kenia billigere Kerosin oder sonstige Waren nach Tanzania zu schmuggeln um sie dann hier zu verkaufen. Damas meinte ich sollte den Weg nicht nehmen, wenn ich am Ende meiner Zeit den Rückweg nach Nairobi antreten möchte. Die Polizisten könnten komisch kucken, wenn ich plötzlich ohne Visum nach Kenia dastehe.

Sonntag, 18. November 2007

..und am Ende steht mein Spitzname

Letzte woche, war ich wie angekuendigt in Dar es Salaam (kurz Dar oder jiji - die Stadt) um die Schueler dahin zu begleiten, damit auch keiner auf dem Weg verschuett geht.
Mein Kumpel Mapunda (der 6 Biertrinker aus dem Pub), sein schwager (alle heiraten hier frueh) und ich waren in nem Reisebus voller halbstarker Jugendlicher die nach Hause fuhren, nachdem sie ihre Familien und Freunde fuer ca. 4 Monate nicht mehr gesehen hatten. Zu allem Ueberfluss hatten sie vor der Fahrt alle das restliche Taschengeld ausgezahlt bekommen, dass sie nicht verbraucht haben in dem Schuljahr. Ihr koennt euch glaub ich das Bild vorstellen.
Es wurden Colas, Suessigkeiten und zu fressen gekauft was das Zeug hielt. Einen Schueler hab ich mit nem Bier erwischt - war aber alkoholfrei wie sich rausstellte. Hatte mich schon so auf meine beute gefreut.
Ansonsten standen die meisten Schueler in den Gaengen herum und haben coole Sachen gemacht, damit die anderen Schuler und Schulerinnen denken: "Was macht der fuer coole Sachen?"
Wie bei ner Klassenfahrt halt. Haben nur noch die Bravos und Sportbilds gefehlt.
In Dar angekommen haben wir Lehrer klargestellt, dass alle Schueler versorgt sind, bevor wir uns versorgt haben. Den Abend haben wir ganz ordentlich auf die Ka..e gehauen dass am naechsten tag nur noch ein sehr kleines bisschen vom Geld uebrig geblieben ist. Bei mir war eh grad Ebbe im Portemoney angesagt, da der Automat letzte Woche keinen Schilling ausspucken wollte. Also hatte ich von da an ein kleines Geldproblem. Den naechsten Abend war nur Wasser und Pork angesagt. Auch was schoenes.
In Dar an sich, war es nur am regnen. Von morgens bis in die Nacht. Die Strassen waren extrem ueberflutet, weil Abwasserkanaele vom Muell verstopft waren und mit den Wassermassen nicht klarkamen. Ansonsten war auch alles sehr verschlammt, so dass man immer auf seine Hose und die Schuhe ufpassen musste. Ich muss ja hier mit der Hand waschen, da will ich Daressallamschmutz in der hose vermeiden. mit der hand waschen ist schon sehr pain in the ass.
Ansonsten war Dar eigentlich recht friedlich. Ich hatte von den Schuelern schon dolle schauergeschichten gehoert. So mit hose aufschlitzen um ans Geld zu kommen und sonstige Tricks um uns arme Weisse zu beklauen. Bei mir haben sie es nicht versucht. Ich seh glaub ich zu gefaehrlich fuer die kleinen Hemdlinge aus TZ aus. Hab ich schon mal erwaehnt, dass ich ich zu den ganz grossen Menschen gehoere? mit meinen Standard 1.80 ueberrag ich doch fast alle hier. Da gibts nur ein paar Masaai, die es mit mir aufnehmen koennen.

Wegen meiner kraeftigen Statur, meiner Groesse und meiner Hautfarbe hab ich bei manchen Schuelern und Lehrern den Spitznamen: "John Cena"

Sonntag, 11. November 2007

1 Monat Tanz Anja!


Donnerstags ist immer Markttag hier in Mwanga. Aus allen umlegenden Doerfern kommen die Menschen um hier einzukaufen....weiss man ja schon seit "besser als google earth".
Was ich an dem Bild aber viel besser finde, als euch zu erzaehlen, dass donnerstags Markttag ist, ist dass man hier ein schoenen Einblick in die Streets von Mwanga bekommt (das rote da am Boden ist die Straße).
Diese Schubkarren kann man hier ueberall sehen. vollgepackt mit Säcken und sonstigem, was man nicht auf dem Kopf tragen kann. Man kann scheinbar alles auf dem Kopf tragen solange es nicht mehr wiegt als du selber und solange es nur ein Teil ist. Mit so ner Schubkarre haben wir dann auch unsere 50 kg Reis nach oben zum Haus geschafft. Der Typ ist die ganze Zeit vor uns her spaziert und wir hintendrein. Für 30 Minuten schieben hat er dann auch seine 30 cent bekommen. Danach ist er zurück um auf den nächsten Kunden zu warten. Echt mal ein Scheissjob. Aber er hat wenigstens einen.
im Hintergrund sieht man übrigens den Berg wo wir letztes und dieses Wochenende mühsam draufgestiegen sind. Anstrengungen bei 36°C sind eben noch anstrengender als bei kühleren Temperaturen - wer hät's gedacht.
gehts für mich auf kleine große Reise: 3 Tage Dar es Salaam davon 2 Tage mit dem Bus unterwegs sein. Die Schüler nach hause begleiten. heute ist nämlich letzter Schultag für die Kids. Ab morgen ist hier Ruhe und korrigieren angesagt. Zum Glück hab ich da nicht so große Verpflichtungen, wie die angestellten Lehrer. Kathleen und ich werden schon helfen, aber so non-stop arbeiten...ne lieber nicht.

Donnerstag, 8. November 2007

Boah sind die suess!


Ich hab vorgestern mit der Kathleen eine pre-/primary school im Nachbardorf Kisangara besucht. Lauter klitze kleine Jungs und Mädels im Alter von 4-8 sind ständig an mir rumgeturnt, haben meine Haare begutachtet, meinen Bart und meine komische weisse Hautfarbe sowieso. Dass ich so gross war (für Tansanische Verhältnisse bin ich kleiner Zwerg ein Riese) fanden sie auch total Super. Mehr Platz zum klettern.
nach der kurzen Pause haben dieSchueler uns ein Staendchen vorgespielt, was sie eigentlich immer morgens machen: da stehen dann 4 Schueler mit Trommeln, einer mit becken und einer mit nem Stab zum dirigieren. Davor stehen alle Klassen in Reih und glied und singen: Nationalhymne, Tanzania Tanzania und zum Abschluss 'we are marching in the light of god' dabei marschiert dann eine Klasse nach der naechsten in den unterricht. Das Marching-Lied geht einem auch nicht mehr aus dem Kopf.
Den unterricht nach der Pause haben dann Kathleen und Ich geschmissen. Subject war drawing and colouring.
i want all of you to draw the National Flag of Tanzania.
Dabei sind die seltsamsten Kombinationen rausgekommen. Einer war sich sicher, dass die Farben von TZ rot gelb gruen sind. Stimmt zwar nicht, sind aber trotzdem schoene Farben. Nachdem die Fahnenvielfalt zu gross war und wir wazungu nicht mehr wussten, welche Farben richtig sind, ahebn wir dann die Lehrerin geholt, die die Fahne dann Falsch gemalt hat...
Der kroenende Abschluss war dann, dass ich einem der Jungen (Der kleine Racker auf dem Foto ganz rechts unten) ein Bild von mir zum ausmalen gezeichnet hatte und danach natuerlich die ganze Klasse vor mir stand und entweder ein Bild von der Madam oder vom Boy wollte.
Nach dem Unterricht bin ich zu den Jungz (s.o) in die Schlafraeume gegangen, wo mir dann jeder mit dem Satz: "Teacher, look what I can do!" irgendwelche Akrobatikkunststuecke zwischen den Hochbetten gezeigt hat. Aber nicht das einer nach dem andern das gemacht haette - ne, ich musste in 5 Richtungen gleichzeitig gucken und denen sagen wie toll das grad eben war.
Nachdem alle Schueler dann schlafen gegangen sind haben wir dann noch lange mit dem einen Lehrer gesessen, der echt viel ueber Deutschland und Europa wissen wollte, so wie sehr viele hier.
Den weiteren Nachmittag haben wir dann noch mit einer anderen Freiwilligen aus Israel verbracht, die grade in kisangara lebt und etwas unzufrieden ist mit der Situation dort. kleines Dorf, wenig Englisch, viel swahili und kaum Leute in ihrem Alter. Sie war echt froh, mit uns quatschen zu koennen, so dass es mir eigentlich leid tat, dass wir nicht die Nacht da geblieben sind. machen wir vielleicht naechste Woche. Mal schauen.
Jetzt muss ich erstmal noch das ein oder andere Examen beaufsichtigen und den ein oder anderen Betrueger schnappen!

Sonntag, 4. November 2007

Besser als Google-Earth


Nachdem ich gestern auf einem der vielen Berge war, an deren Fusse Mwanga liegt, und ich jenes obiges gar zauberhaftes Foto schoss, so kam mir die Idee einen gar feinen Ueberblick ueber das kleine Oertchen Mwanga zu geben.
Die roten Buchstaben sind Markierungen der wichtigen Gebaeude hier.
A) Das Haus von Headymaster Senkoro mit den kleinen stressigen und supersuessen Kindern von ihm. In dem Guesthouse daneben wohnt 'die neue'. Wenn ich bei denen abends zum essen bin, dann hab ich meist keinen Bock runter zu laufen zu meinem Haus, da hier Nachts immer ein fetter Sturm wuetet, Ich kann dann zum Glueck in einem der freien zimmer im guesthouse pennen. Da hab ich dann ne richtige Dusche! So mit Wasser, dass einfach von oben runterkommt. Letzten Samstag haben wir uns mit dem Headymaster noch bis spaet in die Nacht ein paar Bierchen geteilt und der armen Mama Betty den Schlaf geraubt. naechstes mal sollen wir hoch ins Gast Haus und da trinken.
B) ca 20/30 Minuten zu Fuss vom Senkoro-Haus liegt dann die Mwanga Secondary School, die Ich taeglich aufsuche um festzustellen, dass es hier grad wenig zu tun gibt. Ich werd deswegen auch mit Kathleen ein paar andere Schulen aufsuchen und uns ein wenig umgucken in der Gegend.
C) Mein Haus.
D) THE Pub. contains nice and weird people, who are drinking too much.
Ich hab rausgefunden, dass der Pub inoffiziel nen Namen hat: Teachers Club. passend.
E) Das Fussballfeld von Mwanga, auf dem wir gestern 2:0 verloren haben gegen die Mannschaft vom See. Diese Schweine! Was sehr lustig war ist dass Mwanga keine einheitlichen Trikots hat. Blau ist unsere Farbe, d.h. man kann im Auswaertstrikot von Juventus Turin oder im Franzoesischen Weltmeistertrikot spielen. das macht keinen unterschied. Wir hatten auch einen auf dem Feld im gelben shirt und einen der ein rotes anhatte. Wobei man wissen sollte, dass der Schiri auch ein Rotes shirt anhatte. Da eh alle sehr verwirrt gespielt haben, gabs durch die Trikotfarben nur minimale verwirrung. Schlimm waers gewesen, wenn die vom See auch uneinheitliche Trikots angehabt haetten. hatten sie aber nicht und deshalb is gut so.
F) Etwas ausserhalb vom Bild liegt der Markt, der jeden Donnerstag ueberfuellt ist mit Menschen und Waren. Vom Chinesischen Plastik-Spiegel mit Brandenburger Tor Motiv, ueber Obst/Gemuese bis hin zu Kinderschlueppern mit rot-gelb-gruenem Gummibund und Hanfmotiv. Ueberall muss man handeln und drauf achten nicht verarscht zu werden. Mitlerweile klappt es aber schon ganz gut mit der Preisuebersicht: 3 Tomaten - 6 cent, ne Kassette - 30 cent usw.

Freitag, 2. November 2007

RIP Lucky Dube


Ich weiss ja nicht wie ihr das in Deutschland mitbekommen habt, abe hier war das jeden Tag in den medien. Sogar gestern noch.
Lucky Dead!

Was mach ich eigentlich hier?


Fragt man sich hier echt oft.
Die Schueler sind grade alle in der Examens-stress-phase, wo sie die ganze zeit lernen fuer ihre arbeiten. von morgens bis abends: lernen, lernen, lernen. Unterricht findet hier kaum noch statt, da fast alle Lehrer mit dem Curriculum durch sind und demnach nicht mehr unterichten muessen! Wie schoen is das denn? wenn man ne schlaue Klasse hat, dann kann es passieren, dass man zwei wochen frueher "fertig" ist und keinen Unterricht mehr geben muss.
Was die Lehrer aber noch machen ist, in die Klassen gehen,Wiederholungsaufgaben an die Tafel schreiben, fragen ob es Fragen gibt und dann wieder gehen.
Ich bin letztens dann fuer einen Lehrer in die Klasse gegangen und hab den wiederholungsunterricht uebernommen, wobei ich schon stark versagt hab. Mathe auf englisch is schon echt ne harte nummer... ohne woerterbuch und mit nem komischen Mathebuch, das mir der Lehrer in die Hand gedrueckt hat bin ich in die Klasse. Das schoen war, dass die Fragen der Schueler vom Jahr zuvor waren und ich in dem Mathebuch keine Antworten fuer die Schueler gefunden habe. Ich hab mich dann einfach dem Methodischen Trick des Schuelervortrags bedient, indem ich ca. 6 Fragen an der Tafel hatte und sich Schueler eine der Aufgaben aussuchen konnten und sie den Klassenkameraden vortragen sollten. Hat ganz gut geklappt. Puh, nochmal gerettet!
ca 10 minuten vor Schluss hab ich dann die Mathestunde abgebrochen um Fragen ueber Deutschland zu beantworten, da ich gemerkt hab: irgendwie interessiert die Schueler das mehr. So hab ich dann Fragen bezueglich Klassengroesse, Stoeckchen, Schnee, Autos und Arbeitsgenehmigung in Deutschland besprochen.

Donnerstag, 1. November 2007

Flu Burung Week


Mein neuer Sport is Virenkillen auf allen Pcs dieser Schule.
Der Informatiklehrer hier hat echt weniger ahnung als ich von den wichtigen dingen eines Computers. Er weiss was die Abkuerzungen HTML, DOS, RAM und ROM sind und wie man ein schulnetzwerk einrichtet. aber wie man die PCs vor viren schuetzt ist nicht bekannt. etliche Computer sind mit dem internet verbunden ohne antivirus programm und ohne windows updates. Ich versteh nich wie man das machen kann.
durch diese ganzen sicherheitsluecken kommen dann auch ueber die usb sticks die viren auch auf die Computer ohne internet, z.B in den offices, wo die lehrer ihre examen schreiben. Unser neuer Freund Flu Burung hat sich echt schnell auf alle pcs verbreitet und hat alle neuen word documents infiziert, so dass das examen von dem einen lehrer hoechstwahrscheinlich aufgefressen und nicht mehr aufzutreiben ist. Den Montag haben wir darum auch Flu Burung Day genannt, weil er auf allen computern aufgetaucht ist und man dort die Maus nicht mehr bewegen konnte. Der einzige, der wusste wie man einen computer benutzen kann ohne die Maus zu benutzen war ich. also war ich fuer alle pcs zustaendig.
Ein glueck gibts im computrer room ventilatoren, so dass es einigermassen angenehm im vergleich zu draussen (37 grad) ist.
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Mitlerweile ist freitag und alle computer sind heile und mit antivirenprogrammen ausgestattet, dank mir. So bloed es auch klingt: das ist echt der unterschied zwischen der deutschen herangehensweise und der afrikanischen. bei uns wird meist eine aufgabe bis zu ende gebracht und nicht immer wieder auf morgen verschoben oder waehrendessen irgendwoanders hingegangen.
Kesho Kesho - wie man so schoen sagt: Morgen morgen.

Montag, 29. Oktober 2007

Der Pub ohne namen


Grade mal 5m Luftlinie vom Tor der Schule entfernt gehört der Pub genauso genommen zum Schulgelände dazu und ist eine der wichtigsten Instanzen von Mwanga Sec. Der Pub ist so etwas wie der eigentliche Staff-Room, wo fast alle Lehrer nachmittags mal vorbeischauen und ne Cola oder n Bierchen zu sich nehmen. Da man auf dem Weg von der Schule nach Hause auf jeden Fall am Pub vorbeikommt, kuckt man wenigstens mal kurz über den Zaun und sieht wer da ist. Meist muss man sich nur mal eben hinsetzen und kurz mit den Lehrern quatschen, was dann meistens in mindestens ner Cola und einigen Gesprächen endet. Das gute am Pub ist außerdem, dass die Schüler nicht hinkönnen, da sie ja das Gelände nicht verlassen dürfen, aber man trotzdem einen schönen Blick auf den Schulhof hat. Besonders wichtig ist das natürlich für die Lehrer, die nachmittags Aufsicht haben und ihrer Pflicht nachgehen wollen. Finanziert wird der Schuppen von meinem Flatmate und ner Nachbarin von ihm, die auch den Laden direkt neben dem Pub leitet.
Letzten Montag war’s so heiß in Mwanga, dass wir dann auch nach dem Lunch sofort hin sind und da im Schatten gechillt haben. Ich so Cola, Damas (mein Flatmate) Cola und Vincent (anderer sehr netter und lustiger Lehrer) erstmal ein Bierchen. Um kurz vor vier dann noch eins, da das am Besten gegen Hitze hilft. Beim zweiten Bierchen ist er dann auch fast weggepennt, so ham wir ihn dann verlassen. Fast pennend mit seinem zweiten Bierchen.
Am nächsten Tag erzählt er uns er hätte dick anschiss bekommen von seiner Frau, weil er erst spät vom Pub nach hause gekommen ist, rotzeblau von vier weiteren Bier, die er allein dann noch getrunken hatte. Zur Strafe musste er am nächsten Tag seine Frau und seine beiden Kinder mit in den Pub nehmen.
Die letzte Woche wurde ich dann auch mehrmals von nem Freund von Damas eingeladen. Ein Polizist, der bei unserer ersten Begegnung doch recht blau war und mir deswegen sehr unangenehm vorkam. Er hat immer wieder betont, dass falls mir irgendwas passieren sollte, dann würde er sich drum kümmern und so weiter. Dabei halt immer so ne Fahne, dass ich echt bezweifeln musste, dass er wirklich Polizist ist. Am nächsten Tag hab ich ihn dann noch mal im Pub getroffen als er noch nichts getrunken hatte und da war er recht schweigsam und nett. Nur bezahlen durfte ich nicht und sobald meine Cola alle war, hat er mir gleich ne neue vorgesetzt. Ich bin noch ein wenig überfordert mit so viel Großzügigkeit ohne Hintergedanken.

Die neue


Seit Mittwoch hab ich Verstärkung im Kampf um die Vorherrschaft über Ostafrika bekommen: Ein junges Frollein aus Frankfurt namens Cathlen.
Sie wohnt in meinem alten Zuhause oben am Berg bei Familie Senkoro. Ihr ergeht’s auch grade so wie mir als ich angekommen bin. Sie macht auch fast die gleichen Phasen durch:
Der große Schritt von der großen Stadt ins kleine Dorf.
Das überfordert sein mit Sprache.
Das allein sein am Abend.
Das Leben ohne Strom.
Ich glaub ich hab ihr beim Reinfinden in das Tansanische Leben von Mwanga town ganz gut helfen können und ihr auch vielleicht die ein oder andere Sache erklären können, wie sie wirklich gemeint ist und nicht wie sie das aufgefasst hat.
Für mich und für sie ist das ganz angenehm, dass man hier jemanden hat mit dem man sich austauschen kann über Erlebnisse und Eindrücke. Außerdem ist es manchmal auch schön, dass man jetzt auch einfach mal ganz easy quatschen kann ohne immer in die verschiedenen Sprachen umzudenken. Besonders cool ist es mal mit jemandem über das Schulsystem (mit seinen Stöckchen) zu reden, der das hier auch kritisch sieht und so.
Letzten Donnerstag haben wir dann auch gleich mal zu zweit Computerunterricht gemacht und haben auch gleich mal überlegt, wie man das vielleicht ein wenig ansprechender gestalten kann für die Kinder. Nächsten Mittwoch wird’s dann Fächerübergreifenden unterricht geben Informatik – Englisch. Dann können sie lernen, wie man Tabellen macht und diese werden dann für Vokabeln Englisch – Kiswahili genutzt. Und nun ratet mal wer von den Vokabeltabellen profitiert.
Wir beiden Kolonialisten - Ausbeuter der Einheimischen ;)

Mittwoch, 24. Oktober 2007

mein neues Zuhause / mit echtem bild!




Als ich vor zwei wochen beim headmaster angekommen bin, dachte ich: "oh mein Gott, was is das fuer ein Leben hier."

Selbst der headmaster einer Schule haelt sich huehner und kuehe; kocht draussen auf holzkohle; hat keinen Strom, falls der Strom ausfaellt; hat ne kleine Tochter, die auf den Wohnzimmerboden pinkelt; lebt in einem sehr karg eingerichteten Haus; hat kinder, die fast kein spielzeug haben und hat ne Ratte im Haus.

Durch mein neues Zuhause hab ich gemerkt, dass das headmasterhaus richtigen Luxus beinhaltet. Abgesehen von der fehlenden Dusche (Bottich: den ich auch falsch benutzt habe) und dem Loch im Boden, dass ich angeblich mit harten geschossen treffen soll ohne hinzugucken, fehlt es echt noch an einigem mehr.

Mein moskitonetz vor Ort hat ein riesiges Loch gehabt, dass ich auf anraten eines Lehrerkumpels beseitigt habe; Statt einer Ratte im Haus hab ich jetzt mehrere unterm Dach; ein Blick in die Kueche zeigte mir: ein Kerosinkocher, eine elektrische Herdplatte, und ein Kohlegrill, der auch in der Wohnung brennen kann; ein zweiter Blick zeigte mir auch die Stelle in der Kueche wo eigentlich ein Kuehlschrank stehen sollte, aber keiner vorhanden ist. das heisst also trockene Sachen so wie REis werden wir dann heute ordentlich kaufen 50kg und zucker haelt sich auch, also 10 kg.

Dafuer ist mein Schulweg aber nur noch eine minute. Wenn ich aus dem Haus gehe kann ich gleich nach rechts gucken und sehe den Kilimanjaro in all seiner Schoenheit. ausserdem wohn ich jetz relativ zentral zum Dorfgeschehen und muss nicht mehr soweit nach hause laufen.
Schoener ist es sowieso mit den Kumpels zu wohnen als mit der Familie (greetings Annetti und Elmi).

Montag, 22. Oktober 2007

hot monday

Heute ist wieder mal einer solcher Tage, an denen man am liebsten die ganze zeit im Schatten verbringen will. Die Luft steht hier in Mwanga still. auch wenn Wind waere, wuerde er nur die heisse luft von A nach B verschieben.

Heut morgen bin ich dann auch endlich mal umgezogen in mein neues zuhause. direkt an der Schule bei einem der jungen netten Lehrer. Er ist zwar diese Woche on duty - muss bis 22.00 in der Schule aufsicht schieben(is ja boarding school) - aber wird bestimmt lustig mit ihm.
Er scheint auch echt easy zu sein, was ja schon mal ne gute voraussetzung ist fuer gutes zusammenleben.
Was ich auf jeden Fall stark vermissen werde, von der anderen Wohnung sind die Dusche ( gibt jetzt nur n bottich mit Wasser) und das Klo (plumps!). Ein Glueck is die Schule so nah...

Freitag, 19. Oktober 2007

Ich weiss jetzt wo...

... die ganzen Handys landen, wenn sie nicht in den industrielaendern verkauft werden.
Hier!
Ich hab seit gestern ein superschickes Motorola handy mit blauem display und piepstoenen.
Dafuer kann man damit telefonieren und sms schicken.

gestern sass ein schueler neben mir nachmittags im Internet und hat sich die ganzen schoenen Handys aus der grossen reichen Welt angeschaut. Auf die bemerkung von meinem Kollegen, dass er sich nicht in 20 Jahren dieses Handy leisten koenne, meinte der Schueler nur, dass er ja vielleicht eine Tasche mit viel Geld finden wuerde und dann koenne er sich das handy kaufen.

Ach ja, der grosse Sack Geld...

Donnerstag, 18. Oktober 2007

Das war ein Spass

Ich hatte heute meine erste Stunde als Informatiklehrer.
Tja hier brauch man kein extra Studium fuer informatik. Wir weissen (wazungu) haben es im Blut sagt man hier. Genau wie die Masaai es im Blut haben die Ziegen und Kuehe zu hueten.
Da haben wir schoen 10 Namen geschreiben und anschliessend:
>unterstrichen
>farbig gemacht
>Font style geaendert usw..
Wir befinden uns grad am ende des Schuljahres wohlgemerkt!
Hier muss man wirklich von null anfangen mit den Kids. Wenn die hier anfangen mit Computerstudies haben die wirklich noch keine Ahnung. Selbst fuers anschalten sollte man eine Unterrichtsstunde einplanen. Fuers Ausschalten vielleicht auch.
Wann sollten sie auch die moeglichkeit haben an nen Rechner zu kommen.
Was aber am schwierigsten ist, ist die Masse an Schuelern mit den Computern zu managen. Wir haben hier ca. 20 Rechner, aber nur 16 koennen maximal gleichzeitig laufen. das heisst man teilt die Klasse dann in 4 Gruppen a 15/16 Schueler auf und nimmt sie in den PC Raum.
Um da etwas zu zeigen, gibt's nur die moeglichkeiten an der Tafel das windowsfenster zu zeichen oder bei allen gleichzeitig sein und helfen.
das letztere hat sich als erfolgreicher erwiesen.
Morgen gibt's mit den Fortgeschritteneren die Stunde: "shortcuts" von teacher Dahmen.

Mittwoch, 17. Oktober 2007

I can see the light

Nachdem der Strom nach zweieinhalb Tagen - relativ gleich nach meinem letzten Post - wieder da ist, kann ich auch wieder die ein oder andere Zeile schreiben.
Bilder würd ich ja gerne hochstellen, dafür sollte ich mir dann aber Zeit einplanen. Nicht nur dass die PCs hier 333Mhz haben sondern auch die Internet verbindung ist dermaßen langsam, dass ich die Fotos erstmal stark verkleinern sollte bevor ich sie hochlade.
ich konnte mir bis jetzt nicht vorstellen wie Leben ohne Strom ist. Ich mein so ein Abend gemütlich mit der Familie bei Kerzenschein sitzen ist ja echt schön, aber wenn auch der nächste Tag so ist und man auch nicht weiß wann der Strom wieder kommt, dann nervt einen das ganz schön. Immer wieder drückt man auf den Lichtschalter in der Hoffnung, dass vielleicht das ein oder andere Elektron durch die Leitungen huscht. Ein Glück hab ich die Taschenlampe dabei und auch die Super-hundert-stunden-brenn-Kerze. Hat uns echt weitergeholfen beim Kochen und beim Abendmahl.
vorgestern Nacht hatte ich aber leider meine Lampe im Wohnzimmer vergessen, da ich dachte: "brauch ick eh nich beim schlafen!"
Tja nur doof, dass genau in der Nacht mein neuer Erzfeind Mr. Panya* aufgetaucht ist und an meiner Tür wie blöde rumgenagt hat. Ich hatte echt keine Ahnung, was das für ein Geräusch sein könnte und von wo genau das kommt: von innen oder außen? (war zum Glück von außen.)
Also lag ich da ohne Licht, Lampe, Ahnung. Da ich dachte Mr. Panya wär im Zimmer, hab ich meinen Rucksack mit Wertsachen in mein Bett genommen und gemerkt, dass Geräusche sie vertreiben. ich lag dann da mit meiner Kaugummibox und hab Geräusche gemacht wie ein blöder.
Hat auf jedenFall gereicht um einzuschlafen ohne von ihr gestört zu werden.
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* panya=Maus/Ratte

Montag, 15. Oktober 2007

Bin da!


Endlich in Tanzania!
Endlich in Mwanga!
Endlich an der Schule!
Endlich im Internet!

Meine Reise hat dann doch laenger gedauert als ich dachte. Mittwoch losgefahren und Freitag Abend angekommen. Die meiste Zeit durfte ich Londons Flugahfen bewundern. Nachdem ich Mittwoch von 12.00 bis 19.00 auf meinen Flug gewartet hatte, wurde er erst noch ein paar Stunden delayed, bis es dann zu Spaet wurde zum losfliegen. also alle Mann in die Busse ab ins Hotel naechsten Tag wieder von 12.00 bis 19.00 am Flughafen warten auf den Flieger. Der ging dann aber auch wirklich los und Afrika war nur nohc 9 Stunden entfernt. (nicht dass mein Hometown 9 stunden entfernt gewesen waere...)
Von Nairobi gings ab die Luzie mit dem Bus 10 Stunden Richtung Moshi (next City from Mwanga) und von dort fuer den dreifachen normalpreis nach Mwanga. jdem dem bis jetzt von dem Preis erzaehlt hab hat mich extrem ausgelacht. ich glaub ich erzaehls keinem mehr...
Die Distanz Nairobi Moshi ist vielleicht um die 500-600 km aber die Strassen sind so dass man fast den anderthalbfachen Weg zuruecklegt, wegen der vielen schlagloecher, die man umslalomen muss.
Die Fahrt von Moshi hierher nach Mwanga war schon sehr gewoehnungsbeduerftig. Nicht nur dass ich die ganze zeit dachte dass ich mit dem Preis beschissen wurde, sondern auch dass mein Rucksack nicht mehr hinten in der ladeflaeche ist. Zu allem ueberfluss ist die Regel in den Dala Dalas (Minivans) : '' einer passt immer noch rein!''. dementsprechend voll war der Bus auch. 30 Leute oder so wuerde ich schaetzen.
Die Familie bei der ich noch bis Freitag unterkomme ist echt richtig nett. Der Mann ist der headmaster hier an der Schule und die Frau und ihren beiden Kinder kann man auch einfach nur lieben. Sprachlich spielt sich zwar alles in swahili ab, aber so langsam versteh ich doch schon einiges. Vor allem die Kinder sind meine besten Teacher, da sie nur swahili sprechen und ich so gezwungen bin zu lernen. Ach ja bei allen den ich erzaehlt hab, dass jeder hier englisch spricht moechte ich mich nochmal entschuldigen dass ich so dreist gelogen hab. Hier jemanden zu finden der englisch kann ist echt ein gluecksgriff. Zum glueck sagen Haende und Fuesse mehr als tausend worte.
Mein am schnellsten gelerntes Wort war 'choo'. Das hat die kleine Joy zu mir mehrmals gesagt als sie neben mir in meinem Bett lag. ich hab dann nachdem sie es zum dritten mal gesagt hat nachgeguckt und musste feststellen, dass choo - klo heisst. Ich war zum glueck schnell genug um sie ins bad zu bringen, wo sie dann sofort auf den boden gepinkelt hat. haet ich nicht so schnell reagiert, waeren mir feuchte traeume gewiss gewesen.
soviel vorweg. jetzt gehts weiter mit dem schulalltag. zwischen hitze und vielen vielen Kindern.
Die 30 Kinder aus dem anderen Post waren auch gelogen. Ich war grad in nem klassenraum mit mehr als doppelt sovielen Kindern...

Mittwoch, 19. September 2007

Der Abflug steht fest.



Flug ist gebucht, Termine stehn fest.
Am 10 Oktober wird's dann wohl losgehen. Nach Nairobi (nicht auf der Karte, weil in Kenia) über London-Heathrow (auch nicht auf der Karte, weil in Frankreich). 7000 km im Flieger - hoffentlich hab ich dann nen Platz am Gang dann braucht man nicht die anderen aufscheuchen, wenn man mal laufen möchte. Von Nairobi weiterkommen werde ich hoffentlich im Überlandbus von dem man überall hört, dass Gemütlichkeit leider keinen Platz mehr an Bord bekommen hat. Von Vorteil wär es auch für die Busfahrt, wenn sich die Überschwemmungen bis dahin verzogen haben, sonst muss man auf Boot in der Planung umsteigen.
Sobald ich dann da bin wird's glaub ich (abgesehen vom Schulunterricht und sonstigen Verpflichtungen als Vorbildsfigur) sehr entspannt. Wohnen kann ich vor Ort bei einem der Lehrer in der Nähe der Schule von dem ich auch schon gehört habe, dass der echt nett sein soll. Mein 'Betreuer' war in dem Zusammenhang irgendwie sehr positiv überrascht, dass ich gerne koche. Hört sich so an, als wenn ich im Haushalt meinen Platz schon gefunden habe ohne angekommen zu sein.
Bezüglich Terminen steht natürlich auch schon mein Rückflugtermin fest. Ab dem 21 März werd ich euch wieder auf die Nerven gehen. Freut euch drauf!

Montag, 3. September 2007

...und wer wirklich was wissen will.



Ich werd bald ne ganze Zeit in Mwanga sein.
Fernab von Deutscheland mit Blick auf den Kilimanjaro. Vielleicht muss ich für den 'Blick' noch ein bisschen wandern, aber ist für mich doch wesentlich einfacher als für euch.

Mwanga ist wie ich erfahren habe, nicht sehr groß und liegt auf 1500 m über Null.
Wer's jetzt schnell suchen will bei Google Earth: 3°39'34.33"S und 37°35'10.83"E.
Gibt sogar nen Foto von meiner Arbeitsstelle.
soweit ih erfahren hab werd ich da dann auch schön für mich alleine sein mit der Klasse.
Ein Hennes und 30 Schüler.

Ob ich deutsch als Pausensprache einführe, soll ja der Gewaltprävention dienen...

Vorweg beobachtet

Tanzania (engl.) klingt auf deutsch gelesen, wie 'Tanz Anja!'.